Treffen sich ein Tiger und eine Schildkröte...

Achterbahn? Schlange? Nein, Tiger und Schildkröte.

Was für ein bescheuerter Name. Punkt. Da gibt es nichts zu diskutieren. „Tiger & Turtle“. Was hat dieses hochmoderne Gebilde bitte mit Tigern und Schildkröten zu tun? Oder habe ich etwas verpasst? Sind Tiger und Schildkröten neuerdings die Wappentiere von Duisburg? Zog einst ein ehrenhafter Ritter aus dem Siebengebirge ins präindustrielle Ruhrgebiet, um die verängstigten Bauern in einer legendären Schlacht von einer Tigerplage zu befreien? Und was haben damals eigentlich die Schildkröten gemacht?

Let the looping begin.

Nein, das alles hat nichts mit dem Namen zu tun. Schade eigentlich. Die offizielle Erklärung kommt – für meine Begriffe jedenfalls – reichlich gekünstelt daher. Man braucht außerdem sehr viel Fantasie. Denn auf den Betrachter soll die Skulptur wie ein Tiger wirken. So sehen es zumindest die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth. Und weil die Besucher die Skulptur nur langsam wie eine Schildkröte begehen, komplettiert sich der Name – Tiger & Turtle.

Bunt statt grau. Ruhrpott heute.

Auf mich wirkt die Skulptur wie eine Achterbahn. Punkt. Und die ist gut so, wie sie ist. Denn das Konstrukt aus Zink und Stahl, das auf der Duisburger Heinrich-Hildebrand-Höhe thront, gehört definitiv zu den sehenswerten Haldenskulpturen im Ruhrgebiet. Nicht nur weil das starre Metall so schön verschlungen und flüssig wirkt. Jetzt im Herbst bietet das 20 Meter hohe Kunstwerk einen fantastischen Blick über das westliche Ruhrgebiet. Die orange, grün, gelb schillernden Bäume beweisen mir einmal mehr, dass der Pott gar nicht so grau ist, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe.

Kurz bevor sich Tiger und Turtle gute Nacht
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